Camino Portugues-Porto nach Santiago de Compostella
10. Mai – 25 Mai 2025
Camino Portugues
Mein erster Camino soll Ende Mai von Porto nach Santiago de Compostella führen. In Santiago war ich schon drei Mal, dabei zweimal mit meinem alten Motorrad XS1100 und einmal mit meinem Volvo 940 auf dem Weg nach Nordportugal, doch noch nie wollte ich die wunderschöne Stadt per pedes erreichen. Zeit habe ich genug und auch Zeit zum organisieren und inzwischen kann ich mir das Pilgern gut vorstellen, dabei in aller Ruhe unterwegs, ohne Hast und falschem Ehrgeiz. Reduziert von 1100ccm/95 PS auf 50-200ccm und 3,7-10 PS mit der Vespa, nun auf 3-5 km/h und damit gewaltig entschleunigt. Geht leider auch nicht mehr anders.
Das Zelt nehm ich nicht mit, zu schwer, Pilgerherbergen oder ein Hostal soll es abends sein. Reiseführer von Outdoor und Rother und die Camino Ninja-App vom gleichnamigen Pilger und Programmierer, der leider vor zwei Jahren auf dem Weg verstorben ist, ist mit dabei.
Obwohl der Camino Portugues (Distanz: 240 km/2 Wochen) relativ kurz ist und kaum schwierige Höhenunterschiede aufweist, ist zwei Wochen stetiges wandern nicht zu unterschätzen und gute Planung und Kondition mitzubringen, dabei mit dem Training rechtzeitig zu beginnen. Mit meiner Mutter habe ich eine kongeniale Wanderfreundin und wir haben vor kurzem sogar die Tour „Rund um Durbach“ mit 27km und 450 Hm in 10 Stunden geschafft, das Erstaunliche war, dass wir nicht gedacht hätten eine solche Distanz zu bewältigen. Es geht. Aber viel mehr als 20km/Tag sollten es nicht sein und wir haben uns auch Puffer in die Pilgerreise mit eingebaut.
Neben dem Camino Frances von St. Jean Pied de Port ist der Portugues der Camino, der am zweitliebsten gewählt wird und für einen Camino-Anfänger vielleicht der idealste.
Wie gesagt soll der Portugiesische der erste sein. Das Ziel wird der Camino del norte sein, gerade weil ich nun seit 20 Jahren in Asturien im Picos de Europa im Oktober verweile. Alle nordwestlichen Provinzen von Spanien schätze ich sehr, die Tradition des Sidra und Costilla, Queso Cabrales, die wunderbaren Weine aus Navarra und der Rioja, die raue und gebirgige Landschaft, insbesondere das Picos de Europa, die Nähe zu Meer und Berge ist einfach schon sehr besonders und einzigartig. Klar, es kann mal ein Tag regnen, denn die Küste heißt nicht umsonst „Costa verde“, aber mit einem Poncho geht das gut.
Wer außerhalb der Pilgerzeit auch noch ein Motorrad bewegt und vielleicht eines mit Baujahr bis 1988 dem lege ich das Treffen Anfang Oktober in Colombres ans Herz: http://www.motoclubindianos.com
Es findet jedoch auch ein Treffen und Ausfahrt früher im Jahr für moderne Maschinen statt.
Flugtickets sind für 35.-€ von Muhlhouse-Basel-Freiburg Airport nach Porto zu buchen und das günstigste Flugticket von Santiago de Compostella zurück nach Muhlhouse gibt es im September 2024 für 120.-€. Das wird wohl die günstigste Alternative sein, obwohl ich lieber mit dem Zug oder eine Mitfahrgelegenheit nach Portugal gefahren wäre und dabei kein Problem mit der benötigten Zeit hätte. Aber 2,5 h Flug und dann in Porto…….hat auch etwas für sich.
Kaum zurück aus dem Picos laufen die ersten Vorbereitungen mit Pilgerausweis, Aufnäher und sichtbarer Muschel. Vielleicht versuche ich auch eine Kombination mit Sommerschlafsack, Biwaksack und Unterlage, dabei mein Spirituskocher dabei und meine kleine Espressomaschine aus Elba. Aber da fängt es schon wieder an mit dem Zusatzgepäck und ich will doch nur das nötigste mit auf dem Rücken tragen und nach 20-30 km pilgern ist eine Herberge oder Hostal sicherlich auch sehr erstrebenswert und erholsam.
Auch ein Aufnäher zum Camino portugues habe ich von der jakobsweg.de in Konstanz erhalten, doch ist irgendwie die Zeit für Patches auch vorbei. Vielleicht auf den Rucksack, den Cerro Torre.